Liebi Töffgmeind
Au ich möcht Sie herzlich begrüsse do i de katholische Chile in Klinandelfinge. Sie und Ihr sind herzlich willkomm. Schön, dass Sie und ihr do sind.
Batterie geladen? - so heisst s'Thema vu hüüt.
De Emil het's am Afang vorweggno: D'Batterie vu Eune Maschine müend glade si, susch wäred Ihr jo nöd do. Möglich wär's jo scho, dass Ihr mit Eune Maschine do wäred, au wenn Ihr d'Batterie nöd glade hetted. Ihr hetted denn müesse stosse. Und wenn ich mir Eui Maschine vor Auge stelle, denn wär das e sehr astrengendi Aktion gsi. Eui körperliche Batterie wäred denn ziemlich abegfahre.
Me cha jetzt natürlich durchus e Maschine ha, ohni dass me d'Batterie im Frühling lade tuet. De Tinguely het das gmacht. Er het en Töff gkauft, wo vor Kraft nume eso gschtrotzt het. Und die Maschine het er i sis Schlofzimmer gschtellt. Wo me ihn gfröged het, worum er das eso gmacht het, het er zur Antwort geh: "Wenn ich am Morge ufwach und die Maschine gseh, denn stell ich mir vor, dass me mitere riesige Energie und Kraft chönnt dur d'Landschaft brause. Die Vorstellig fasziniert mich. Und das langed." Künschtler mached das - vorusgsetzt sie hend es Schlofzimmr, wo gross gnueg isch. Normali Töfffahrer - wo meischtens nöd eso es grosses Schlofzimmer hend - die laded im Frühlig d'Batterie. Und denn fahrt me us - und ebe nöd nume i sinere Vorstelligswelt.
Batterie glade? - das meint natürlich nöd nume die real Batterie vumene Töff. Es meint au im übertreihte Sinn die seelisch Batterie. Au die muess glade si, wenn me d'Usfahrte uf em Töff will gnüsse. Was passiert, wenn sie nöd glade isch? Denn fühlt me sich usglauged und kraftlos. Me het kei Energie. Me isch niedergschlage. Wenn me eso unterwegs isch uf eme Töff, denn denk ich, cha me s'Usfahre nöd gnüsse. Me ninnt jo nünt wohr vum Frühlig und de schöne Natur. Das, will me viel z'viel mit sich selber beschäftigt isch. Wenn ich aber nüme richtig wohrnimm, was um mich ume los isch, denn cha e Usfahrt au gföhrlich werde. Me cha d'Situation uf de Stross nöd richtig abschätze. Oder me isch z'schnell unterwegs. Und das isch gföhrlich.
Und drum ebe: Me muess luege, dass die seelisch Batterie au glade isch.
Jetzt, wie ladt me die uf? Das wüssed Ihr doch alli, wie das goht! Zum Biispiel, dass me sich i de Partnerschaft oder Fründschaft immer emol wieder seit, dass es guet isch, dass es s'Gegenüber für eim git. Das stellt doch uf und tuet guet. Das ladt die seelisch Batterie. Und das wüssed Ihr doch alli. Öb Ihr Euem Partner oder Euere Partnerin au würklich seged: "Hey, es isch schön, dass es Dich git" stoht uf eme andere Blatt. Aber jedefalls cha me mit de Wertschätzig für enand die sellische Batterie uflade. Und das gilt nöd nume für d'Partnerschaft. Au im Fründeskreis und bi de Kollege isch das eso.
Und die Wertschätzig het nomol en ganz anderi Dimension. Ich bin nämlich au wertgschätzt vu ganz obe. Gott bringt mir Wertschätzig entgege. Er macht sin Teil dezue, dass mini Batterie ufglade sind. D'Frog isch nume, ob ich das zueloh. Jetzt werded Ihr viellicht denke, als Pfarrer muess er das jo sege. Und do gib ich Eu au recht. Als Pfarrer muess ich das würklich sege. Aber nöd eifach drum, will das zu mim Bruef ghört. Nei, ich muess das drum sege, will das eine lang vor mir gseit het. Es isch de Aposchtel Paulus. Er seit im Römerbrief:
"Ich schäme mich des Evangeliums nicht; eine Kraft Gottes ist es." (Rm. 1, 16)
S'Evangelium erfahrt de Aposchtel Paulus als Kraft. Evangelium, das isch die froh Botschaft. Gmeint isch demit, dass Gott sich üs Mensche zuegwendet het in Jesus Christus. Jesus Christus verkörpert d'Wertschätzig, wo Gott üs Mensche entgegebringt. Wenn mir Gott egal wäred, het er nöd müesse Mensch werde. Karfritig und Oschtere hett's nöd brucht. Aber beides het's geh. Und dodrin zeiged sich d'Wertschätzig, wo Gott üs entgegebringt. Und die Wertschätzig goht bis zum Üsserschte. Sie nimmt au de Tod in Kauf. Das isch die froh Botschaft. Und die git eim Kraft, wie de Aposchtel Paulus seit. Jesus Christus het eim genau die Kraft versproche, wenn er seit, dass üsi Seel bi ihm werd Rueh finde.
Mir hend das Verspreche us Matthäusevangelium i de Lesig vum Arthur ghört.
S'Evangelium isch e Kraft, wo eim d'Batterie uftankt. Wenn öppert gwüsst het, dass das eso isch, denn isch es de Aposchtel Paulus gsi. Me het jo immer wieder versuecht, sini Batterie z'entlade. Me het ihn aklagt und vor de Richter brocht. Me het ihn is Gfängnis gworfe. Er isch ganz ernschthaft mit em Tod bedroht worde. Er het Schiffbruch erlitte und isch im mittelmeer umetriebe. Bi all dem wär's doch verständlich, wenn sini Batterie irgendwenn emol leer gsi wäred. Denn het er sich zruggzoge und het still für sich es bescheidnigs Lebe gführt. Kei Verkündigung me. Kei wiiti Reise me. Kei Lebensgfohr me. Aber genau das het de Apostel Paulus nöd gmacht. Und das ebe drum, will er s'Evangelium als Kraft erfahre het. Als Kraft, wo sini Batterie immer wieder ufglade het.
De Glaube as Evangelium - de Glaube dodra, dass Gott mir mit Wertschätzig entgegechunnt - de Glaube isch en Art e seelisches Batterieladegrät. Gott will üsi Batterie lade - immer und immer wieder. Mir müend das nume zueloh.
Zueloh - das meint: I de Hektik vu dere Ziit au ganz bewusst ruhigi Moment ischalte. Moment, wo ich mich uf Gott und sini Wertschätzig mir gegenüber konzentrier. Das cha es Gebet si. Das cha me aber au bim Usfahre mache - wenn me zum Bispiel e Chile bsuecht und sich vu de Ruh, wo sie usstrahlt, astecke loht.
Das tuet guet. Ihr müend's bim Usfahre nume usprobiere.
Ich wünsche Ihne und Eu uf jede Fall tolli und erlebnisrichi Usfahrte. Und vor allem: Eui Batterie sölled glade si. Eso, dass mir üs im Herbst gsund wieder do dörfed treffe. Mached's guet.
Amen