Predigt vom Ernst 21.10.18


Ernst:

Wegweiser-Predigt

 

Liebi Töffgmeind,

 

Wegwieser, das isch s'Thema vu hüüt. Wegwieser. Mir alli kenned sie. Es git söttigi, wo eim d'Richtig zeiged zum e bestimmti Ortschaft z'erreiche. Anderi zeiged eim, wo's zur Autobahn goht. Wieder anderi het's bim Wandere. Döt isch au d'Ziit ageh, wo's brucht zum as Ziel cho. Und es git Wegwieser, wo me's gar nöd vermuetet, dass es Wegwieser sind - aber trotzdem sind's. Söttigi het's do i de Chile. Es sind die Zeiche, wo eim d'Richtig vu de Fluchtweg agehnd. Au das sind Wegwieser.

Eine vu de Wegwieser, wo mich verwirrt hend, stoht zwüsched Ottikon und Billikon. Wenn me vu Ottikon in Richtig Kyburg fahrt, denn het's zerscht e langzogni Rechtskurve. Denn goht's gradus ufwärts. Und kurz bevor's uf Billikon abegoht, zwieged e Stross rechts ab. Döt het's en Wegwieser. Uf dem Schild, wo i d'Richtig vu de abzwiegendi Stross wiest, stoht: Agasul. I han tatsächlich aghalte, wo ich das Wort Agasul s'erscht Mol glese han. Ich bin uf de Wegwieser zuegluafe i de Überzügig, ich heg mich verlese. Es isch aber tatsächlich Agasul druf gschtande. Z'erscht han ich gmeint, es seg en Wegwieser, wo eim irgendwo i de Pampas d'Richtig zu bekannte internationale Städt agit. 6000 km rechts gradus und denn bisch in San Francisco. Zwüsched Ottikon und Billikon han ich denkt, do heg öppert d'Richtig i d'Türkei ageh. Ich ha erwartet, dass 2000 km uf dem Schild stöhnd. es sind aber nume 2 km drufgschtande. So nöch cha doch d'Türkei nöd si, han ich mir gseit. Und denn bin ich ebe i die vermeintlich Richtig vu de Türkei gfahre. Und tatsächlich bin ich in Agasul acho - noch zwei km. Es isch en Ussewacht vu Illnau-Effretikon, wo zwüsched Ilnau und Weisslingen lieht. Mit de Türkei het Agasul nünt z'tue.

 

Wegwieser - sie zeiged eim de Weg zumene bestimmte Ort. Jetzt git's aber au Wegwieser, wo mir nöd seged, wo ich zumene bestimmte Ziel söll dürefahre, sondern wo mir seged, wie ich söll fahre, dass ich es Ziel erreiche tue. Ufmerksam und rücksichtsvoll söll ich unterwegs si, dass ich gsund und unversehrt am Ziel achumm. Vor zwei Wuche bin ich in Schaffhausen unterwegs gsi. ich bi am Rhein stadtiwärts gfahre. Vor mir isch en Töff gsi mit eme L. Me het's förmlich gschpürt, dass de Fahrer oder Fahrerin Freud gha het am fahre. Uf de Fahrbahn isch en Veloweg dür e gschtrchleti Linie azeigt. De Töfffahrer het jetzt zwüsched dene Strich gslalömlet. Und er oder sie het's guet gmacht. Ich han d'Freud richtig gschpürt, wo do vor mir am Werk gsi isch. Die kurze kurve hend dezuegführt, dass de Töffahrer eimol witer i de Stross gsi isch, eimol meh am Rand. Und wo ihn e Kurve wieder meh an Rand brocht het, do het zwüsched parkierte Auto düre öppert mit sim Auto welle uf d'Fahrbahn ibüge. Es het wenig gfehlt und de Töfffahrer wär in das Auto inegfahre. offesichtlich isch er oder sie verschrocke. Nochher nämlich das Slalömle ufghört. Freud uf em Töff isch jo guet und schön. Aber sie söll vu de wegwieser vu de Ufmerksamkeit und de Rücksichtsnahm gleitet sie. Das isch zwor kei Garantie, dass me sicher und unversehrt amene Ziel achunnt. Das hanged jo au vu de andere Verkehrsteilnehmer ab. Aber min Ateil, dass ich ebe sicher und unverehrt achumm, sind Ufmerksamkeit und d'Rücksichtsnahm. Es sind gueti Wegwieser.