Begrüssung durch Erik
Ein Tank voller Hoffnung
Beim letzten MoGo im Herbst habe ich wilde Geschichten meiner Töffreise in Kroatien erzählt. Beinahe wären mein Freund Stefan und ich in einem Minenfeld gelandet! Wir hatten aber Glück.
Ich hätte da noch eine weitere Geschichte aus dieser ereignisvollen Reise.
Es war spät am Abend, die Sonne stand tief, und wir genossen die leeren Strassen. Vor mir fuhr Stefan und schien es ebenfalls auszukosten. Die Maschinen brummten gleichmässig unter uns, der Fahrtwind fühlte sich warm an – es war einer dieser perfekten Momente. Doch plötzlich fiel mein Blick auf die Tankanzeige: Die Nadel war bedenklich tief, das Reservelicht leuchtete auf. Auch bei Stefan war der Tank beinahe leer.
Kein Problem, dachten wir uns. Irgendwo würde sich schon eine Tankstelle finden. Doch mit jeder Kurve, die wir nahmen, wurde die Unsicherheit grösser. Die Strasse zog sich, kein Hinweis auf eine Tankmöglichkeit, und langsam begann ich zu rechnen: Wie viele Kilometer könnten wir noch schaffen? Wie lange würde der letzte Tropfen reichen?
Ich spürte die Anspannung, das mulmige Gefühl, irgendwo in der Pampa liegenzubleiben. Wie wir wissen, im kroatischen Hinterland in der Pampa liegen zu bleiben, kann ungemütlich sein!
Dann, gerade als wir - jeder für sich - anfingen, die Situation ernsthaft zu hinterfragen, tauchte ein rettendes Schild auf: Eine Tankstelle! Wir rollten an die Zapfsäule, atmeten auf und füllten den Tank bis zum Rand. Als wir wieder auf die Strasse fuhren, spürte ich diese
Erleichterung – jetzt konnte es weitergehen, ohne Angst, ohne Unsicherheit. Der Tank war voll, die Sorgen verschwunden – ich war bereit für die nächsten Kilometer.
Genauso ist es im Leben. Manchmal gehen unsere Reserven zur Neige – nicht nur im Tank, sondern auch in unserem Innersten.
Enttäuschungen, Sorgen, Krankheiten oder einfach der ganz normale Alltag können uns zermürben. Wir spüren: Die Kraft lässt nach, der Blick wird enger, der Mut schwindet. Doch gerade dann brauchen wir Hoffnung – sie ist der Treibstoff, der uns weitermachen lässt.
Hoffnung bedeutet nicht, dass alles einfach wird. Aber sie gibt uns die Zuversicht, dass irgendwo eine Tankstelle kommt. Dass es weitergeht, auch wenn wir den Weg noch nicht ganz sehen.
Und genau darum sind wir heute hier. Dieser MoGo soll so eine Tankstelle sein – ein Ort, an dem wir Hoffnung schöpfen. Durch Begegnungen, die guttun. Durch Musik, die das Herz berührt. Durch Worte, die uns daran erinnern, dass wir getragen sind – auch wenn’s mal eng wird.
Heute wollen wir gemeinsam auftanken: Vertrauen, Zuversicht, Glauben. Einen Tank füllen, der uns weit trägt – durch die neue Saison, aber auch durch das Leben.
Lasst uns diesen Tag geniessen, lasst uns gemeinsam losfahren, mit einem Tank voller Hoffnung. Willkommen!
Evangelium
Mk 2,1-12
Als Jesus nach einigen Tagen wieder nach Kafarnaum hineinging, wurde bekannt, dass er im Hause war. Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort.
Da brachte man einen Gelähmten zu ihm, von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Liege durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten in ihrem Herzen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?
Jesus erkannte sogleich in seinem Geist, dass sie so bei sich dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Liege und geh umher?
Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - sagte er zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Liege und geh nach Hause! Er stand sofort auf, nahm seine Liege und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle in Staunen; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.
Predigt Marco
Bibeltexte, die einfach aus unserem Leben erzählen, die von mir sprechen – die gefallen mir. Die tun mir gut. Da entdecke ich ganz viel.
Manchmal fühlt man sich in der Tat wie gelähmt. Willenlos. Perspektivlos. Krank und schwach. Und manchmal plagt einen tatsächlich auch Schuld.
Wenn ich mich so umschaue, dann denke ich manchmal, uns lähmt ganz viel Hoffnungslosigkeit. Alles scheint den Bach runterzugehen. Krieg, Klimawandel, merkwürdige Typen in der Politik und und und. Das Leben fühlt sich manchmal schwer an – und man sieht auch keinen echten Weg in eine gute Zukunft.
All das kann sein wie eine schwere Last, all das kann einen fast wie bewegungsunfähig, lebensunfähig machen. Man liegt darnieder.
Dafür steht irgendwie der Gelähmte in unserem Evangelium. Hoffnung hat er jedenfalls keine mehr.
Und wer gar keine Hoffnung mehr hat, fühlt sich verlassen, allein. Auch das fühlt der Gelähmte. Ich denke, er fühlt sich auch von Gott im Stich gelassen. Vielleicht fragen auch wir uns hin und wieder, warum Gott all das zulässt, was uns so niederdrückt.
Und dann kommt ein wunderbares Bild im heutigen Evangelium, man überliest es gern. Es ist die Erzählung von den Freunden, die den Gelähmten, Gefesselten, Schwachen und Zweifelnden tragen. Manchmal braucht man Menschen, die einen tragen und die auch für einen glauben können, wo man es selbst nicht mehr kann.
Die vier Männer tragen ihren Freund zu Jesus. Sie können noch hoffen und glauben. Sie scheuen keinen Aufwand, sie decken das Dach ab und lassen den Freund zu Jesus hinunter. Die Hoffnung gibt ihnen unglaubliche Kräfte, sie geben nicht auf und überwinden Hürden.
Wer das schon erlebt hat, Menschen, Freunde, die einen nicht aufgeben, die einen tragen, auch wenn man selbst eigentlich nur in Ruhe gelassen werden will, Menschen, die für einen Hürden überwinden und einem neue Perspektiven aufmachen – der versteht, was heute gemeint ist.
Solidarität ist eines der schönsten Dinge unter uns Menschen. Und es gibt sie. Nicht nur damals zu biblischer Zeit. Man kann sie erfahren und wahre Menschlichkeit greift dann um sich. Das gibt es mehr, als wir manchmal meinen, lesen und behaupten. Man hat ja manchmal den Eindruck, wir wären wie Raubtiere. Sind wir aber nicht. Das zu sehen, gibt mir immer wieder riesige Hoffnung. So viele Menschen sind unendlich gut.
Und dann ist der Gelähmte, der an seine Bahre Gefesselte, bei Jesus.
Jesus heilt diesen Menschen, indem er ihm seine Liebe zeigt, ihm Hoffnung gibt, ihm eine Zukunft eröffnet.
Und das ist ja keine Geschichte von irgendwann. Auch wir können auf diese Weise heilen.
Ich habe diese Erfahrung in Rom gemacht, wo ich bei der Gemeinschaft Sant’Egidio mit Obdachlosen gearbeitet habe. Ich war eingeladen zu einer Geburtstagsfeier von einem Mann, der auf der Strasse gelebt hat, gesundheitlich fertig war und Ärzte hatten ihm den baldigen Tod vorausgesagt – aber nachdem er von liebenden Menschen in einem Haus von Sant’Egidio begleitet wurde, lebte er auf und neu – bis heute. Neue Hoffnung, neues Leben konnte aufblühen. Heilung wurde möglich – durch Hoffnung, durch Solidarität.
Auch wir wissen das: Liebe und Hoffnung haben eine enorme Kraft. Die grösste.
Schauen wir nochmal auf den Gelähmten: Er lässt sich die Liebe zusagen und Hoffnung schenken, er muss eine unglaubliche Entlastung spüren. Er kann aufstehen und neu ins Leben gehen.
Was es nicht heisst: es ist einfach alles gut… Das ist das Leben nie… Die Bahre geht mit, die Lebensgeschichte geht mit. Aber man wird nicht mehr erdrückt durch sie.
Für mich eine unglaublich schöne Botschaft, ein unglaublich schönes Gottesbild, eine unglaublich schöne Erfahrung, die durch unsere heutige Stelle aus dem Evangelium vermittelt wird.
Das Leben ist nicht nur Zuckerschlecken, das wissen wir ja alle. Aber egal was kommt, die Hoffnung dürfen wir niemals aufgeben, genauso wenig den Glauben an die Kraft der Liebe. Würden wir die beiden Dinge aufgeben, wären wir in der Tat verloren.
Ich habe jedenfalls ganz viel Hoffnung, für mich, für meine Kinder, für uns alle. Nicht Optimismus – Hoffnung, die geht viel tiefer. Nicht alles muss gut werden, vielleicht behindert uns die eine oder andere Bahre immer mal wieder – aber wir werden in eine gute Zukunft laufen.
Zig mal wurde mir schon der Untergang der Welt vorausgesagt – aber wir sind immer noch hier.
Als gläubiger Mensch bin ich sicher, dass das seinen Grund hat. Gott will das Leben, unser Leben. Er will es in Fülle und nicht im Jammertal. Kein Wunder beschenkt er uns seit immer mit unheimlich viel Gutem und hat in uns Menschen so viel unendlich Wertvolles hineingelegt.
Gott steht dafür, dass er nicht nur die Welt gemacht hat, sondern sie auch erhalten wird. Damit wir – auch wenn das Leben nicht nur ein Ponyhof ist – ein gutes und erfülltes Leben haben. Egal, was auch kommen mag.
Dieser Glaube gibt mir unheimlich viel Hoffnung – auch wenn sie nicht immer gleich stabil ist. Aber verlieren werde ich sie nicht! Gott sei Dank.
In diesem Sinne: Ich versuche, meinen Tank immer wieder mit Hoffnung zu füllen. Um so einen guten Weg unter die Räder nehmen zu können!
Text von Bernd
Ich bin immer froh, wenn ich eine Aufgabe von meinem Team erhalte, die heutige war meine persönlichen Worte zum Thema:
Ein Tank voll Hoffnung
Es ist ein positives Thema. Hoffnung und dann auch noch einen ganzen Tank voll
Super hoffe ich - und nicht Diesel!
Das mit dem Tank passt sehr gut zu meinem Erlebnis. Jeder von uns weiss, dass man Träume und Wünsche nicht zu weit nach hinten schieben sollte, sonst könnte es passieren, dass man diese nicht mehr erlebt.
Natürlich hatte mein Wunsch etwas mit einem Motorrad zu tun, nach außen hin wirke ich etwas grösser und breiter, was zum Teil natürlich nur der Schutzkleidung zuzuschreiben ist, aber die langen Beine kann ich nicht wegzudiskutieren ist.
Also hatte ich meine Vorstellung von einem Motorrad, auf dem meine langen Beine relaxt mitfahren können. Mir blieb nichts anderes übrig, so liess ich mir ein eigenes Motorrad bauen
Das Projekt begann Anfang 2022, die angesetzte Bauzeit war 6 Monate
Super - kein Diesel
Die Nachwehen von Corona, die entsprechenden Facharbeiter fehlten und Werkstücke mussten 2-3 x lackiert werden. Mein Team hier, die von dem Projekt wussten und die Verzögerungen mitbekamen, foppten mich natürlich zusätzlich, ich dachte mir
Super - kein Diesel.
Ende 2023 sollte es nun so weit sein. Das Motorrad wurde fertiggestellt und ausgeliefert, die Zulassung war eine Herausforderung, da ich zwei zusätzliche Fahrzeugscheine brauchte für die ganzen abweichenden Eintragungen.
Die Dame an der Zulassungsstelle dachte sich:
Super - kein Diesel.
Die ersten Sonnenstrahlen, das Motorrad stand in der Sonne und die Sonderlackierung vom Tank hat blasen geworfen, nach vielen Bildern und vielen Mails, ging das Motorrad wieder zurück Richtung Kassel - ist ja gleich um die Ecke
Neue Lackierung neuer Transport
Und der Tank hat wieder Blasen geworfen, es kam noch besser: bei einer Probefahrt verlor der Tank Benzin und es lief über den heißen Motor. Ich dachte mir:
Super - und kein Diesel.
Das mit dem Hin- und Herfahren ging so 3- 4 Mal, dann kam die richtige Entscheidung: es wird ein neuer Metalltank gebaut.
Leider hatte der Lackierer für die Sonderlackierung nicht so viel Zeit, das hiess für mich: Warten.
Wir schreiben das Datum 5.3.2025, in der Zwischenzeit sind Menschen auf dem Mars gelandet und leben dort.
Aber das Motorrad ist fertig! Ich habe es betankt mit
Super – kein Diesel
Und heute steht es vor der Kirche
Daher passt diese Geschichte zu unserem heutigen Thema
Ein Tank voll Hoffnung getankt mit
Super und kein Diesel!